dBtuv: An versandeten Tagen
Variationen über einen Sommer, erdacht zwischen zwei pfirsichgroßen Kalebassen. Wie sehr habe ich Dich gesucht? Wie sehr habe ich Dich ersehnt? Wie habe ich Dich geträumt? An versandeten Tagen folgte ich deiner Spur bis sie sich verlor und der Sand zu Staub wurde, mir den Atem nahm, der gefror in jener kalten Nacht. Die Sterne waren so nah wie nie zuvor. Ich dachte zurück an den Strand von Bonassola, an die Milchstraße, an das Schwarz des Himmels und des Wassers. Draußen tanzten vereinzelt Lichter auf den Wellen. Wie im Theater war’s. Die Kiesel sprangen über die Oberfläche, einmal, zweimal, dreimal vielleicht, um dann zu versinken. Dann hatten sie keine Kraft mehr. Dann gab es kein zurück. Dann verschwanden sie in der Bucht um irgendwann vielleicht, doch wieder an den Strand gespült zu werden. So entsteht Zeit, die vergeht. Das Fenster steht offen und der Wind trägt Staub ins Zimmer. Auf dem Bett liegen schon Kiesel bereit.
© Hans- Ulrich Heuser
