dBtuv: Erntedank
Besetzt, dieses Land. Sieh nur, der Stuhl draußen, zwischen den Furchen auf dem Feld auf dem, später vielleicht, im Frühjahr eine Saat aufgehen wird! Was aber wurde gesät und was wurde hereingefahren, damals, bei der letzten Ernte? Überall Steine. Nirgends wachsen so viele Steine wie auf meinem Feld. Ich freue mich, richte den Blick himmelwärts und feiere Erntedank.
Im Westen verdunkelt sich der Himmel, doch der Regen bleibt aus. Wie sehne ich mich nach dir! Nach dir, die du das Wasser bringst, wenn alle Brunnen versiegt sind. Dann erinnere ich mich. Dann erinnern sie sich. Dann erinnern sie sich an dich. Und es ist, als könnten wir ohne dich nicht leben. Gib mir deine Feuchte. Nur ein paar Tropfen. Gib sie mir, nur mir und bringe mich um den Verstand. Die Steine umspült der Staub und die Meine bleibt taub.
© Hans-Ulrich Heuser

© Conni Middendorf