dBtuv: Fanggründe

dBtuv: Fanggründe

Über dem Meer tanzen Lichter. Wohl dem, der heute nicht draußen ist. Fischer flicken flink Ihre Netze. Der Wal ist schon an Land gezogen. Niemand hat Moses befreit. Ein Leuchtturm spricht mit kegeligem Lichtfinger letzte Warnungen aus. Zu spät für die, die mit der Brandung kämpfen. Ein monströser Einzeller schiebt sich über die Stadt. Später werden sich einige an einen Nebel erinnern, eine weiße Wand…

Das Signal hatte niemand gehört. In der Grotte saßen Männer und spielten Karten bei einer Flasche Wein. Sie sorgten sich nicht. Ein Menschenkind wurde geboren, draußen, vor der Stadt. Ein alltäglicher Vorgang. Eine Schnecke schiebt sich unaufhaltsam vorwärts. Süßlich der Geschmack des Blutes. Süßlich der Duft von zersetztem Fleisch. Süßlich auch die Verführung, der zu erliegen kaum jemand entgangen ist. Auf fruchtbaren Zeiten folgen unfruchtbare. Die Karten brennen entzündet vom Lavastrom. Männer sitzen im Spiel erstarrt. Wo ist der Wein?

© Hans-Ulrich Heuser

 

Fanggründe
© Conni Middendorf